Schirmherrbitten

Gedicht

 

Liaba Buagamoasta mia sama kemma,

woll´n di a weng in Anspruch nehma.

An Grund moan ma, den werst scho ahna

es is de Weih´vo uns´ra Fahna.

 

Nächst´s Johr, do lad´n mia Feiawehler ein,

125 Joahr oid is dann der Verein.

Feiawehler aus ganz Niederbayern

wer´n zu uns kemma und mit uns feiern.

 

Und jetzt sei länger ned voschwieg´n

Do dad uns no wos am Herz´n lieg´n.

So wia des Sitt und oida Brauch,

g´hört zu dem Fest a Schirmherr auch.

 

Wer des wohl sei soll – und wia hoaßtá ?

Mia ham hoad g´moant : da Buagamoasta.

Des hoad a Foam, schaugt se guad o,

sehgs´das und desweg´n san ma do.

 

Des Utensil für deine Macht,

hätt ma dir scho mitgebracht.

Indem´s das tuasd in Händ´n halten

Hoff ma, du muasst eam nie entfalten.

 

Du liaba Buagamoasta sollst uns des richt´n

und den Himmel fest abdichten,

dass koa Trepfl owa kimmt

und in unser Festbier rinnt.

 

Fr. Willinger unterdess´n

woll´n mia natürlich ned vergess´n

Sie muass ja, wenn mia´s Fest ausricht´n

Des öfteren auf dich verzicht´n

Drum gehm´ma dir den Blumenstrauß,

ois kloana Dank im vorhinaus.

 

Und jetzt zum Schluss dad´n mia die bitt´n:

Wuis´t Schirmherr sei in uns´rer Mitt´n ?

Es waar a Freid und dad uns ehr´n.

Drum lass uns iat´s die Antwort hör´n !

Zeitungsbericht

 

Griesbach/Stieberg. (mb) Mit großem Aufgebot erschien die Freiwillige Feuerwehr Griesbach am Samstag bei 1. Bürgermeister Sepp Steinberger, um so ihrer Bitte Nachdruck zu verleihen: Sie baten den Bürgermeister offiziell um die Übernahme der Schirmherrschaft für das 125-jährige Gründungsfest, das im kommenden Jahr vom 4. bis 6. Juni 2010 gefeiert wird. Begleitet von schmissiger Musik marschierten die Verantwortlichen der Jubelwehr in den Hof in Stieberg und nahmen sich dabei mit Festmutter Rosmarie Baumgartner und Festbraut Regina Lackermeier weibliche Unterstützung mit. Ein weißblauer Schirm, mit bayerischen Brotzeitschmankerl verziert, durfte nicht fehlen. In erster Reihe zogen u. a. 1. Kommandant Alois Heilmer, 1. Vorstand Paul Lackermeier und Festausschussvorsitzender Leo Huber. Stellvertretend für alle formulierten sie in einem treffende Gedicht in Mundart ihr Anliegen, wobei der Kommandant u . a. betonte, dass es für ein derartiges Fest, zu dem Feuerwehren aus ganz Niederbayern anreisen, ganz „Sitt und oida Brauch” auch ein Schirmherr gehöre. Und hier fiel die Wahl auf den Bürgermeister. Weiter meinte der Vorstand mit Blick auf den Schirm. „Des Utensil für deine Macht hätt ma dir schon mitgebracht. Indem's das tuasd in Händ'n halten, Hoff ma du muasst eam nie entfalten.” ”Du lieba Buagamoasta sollst uns des richt'n und den Himmel fest abdichtn, dass koa Trepfl owa kimmt und in unser Festbier rinnt.” Partnerin Daniela Willinger wurde ebenfalls nicht vergessen. Müsse sie doch während des Festes auf Sepp Steinberger desöfteren verzichten. Darum übergab ihr Festausschussvorsizender Leo Huber sozusagen als kleiner Dank im voraus einen Blumenstrauß. Die Frage, ob der Bürgermeister denn die Schirmherrschaft übernehmen wolle, bejahte dieser mit Freude. Nie hätte er damit gerechnet, dass ihm dieses Ehrenamt angetragen werde. Er sei stolz, dass ihm die Aufgabe übertragen wurde und sagte ein bayerisches „Vergelt's Gott”. Unter freiem Himmel war alles hervorragend gerichtet für einen gemütlichen und geselligen Abend, den man mit bester Bewirtung mit Speis und Trank verbrachte und dabei so manchen Blick auf das bevorstehende Großereignis im kommenden Jahr warf.

 

(Quelle: Dingolfinger Anzeiger)